17 – Lena: Kindeswohl trotz toxischer Ehe

In dieser Folge von Salziger Pudding wird es intensiv, persönlich und unbequem. Sebastian bringt den „Fall Lena“ mit – ein Fall, der exemplarisch zeigt, wie schwer die Entscheidung über das Aufenthaltsbestimmungsrecht eines Kindes sein kann, wenn persönliche Sympathien, moralische Bewertungen und psychologische Wirkprinzipien kollidieren.

Im Mittelpunkt steht die siebenjährige Lena, die zwischen ihrer psychisch belasteten, aber liebevollen Mutter und ihrem strukturierten, aber emotional abweisenden Vater aufwächst. Der Vater erscheint nach außen verlässlich, der Mutter traut man die Erziehung kaum noch zu – doch was, wenn genau diese psychische Belastung eine Folge jahrelanger Entwertung, Kontrolle und Gewalt war?

Aline und Sebastian diskutieren leidenschaftlich: Darf man ins Handy des Partners schauen? Wie viel Übergriff ist moralisch erlaubt? Was löst in uns Parteilichkeit aus – und was hat das in einem Gutachten zu suchen? Nebenher geht es um das Nestmodell, Priming, den Unterschied zwischen moralischer Wahrheit und juristischer Realität – und um die Frage, was wir tun, wenn das Leben uns mit den falschen Fragen konfrontiert.

Ein aufrüttelnder Einblick in psychologische Gutachtenpraxis, Familienrecht und emotionale Zwickmühlen – mit gewohnter Tiefe, Streitlust und einem Hauch Sat.1-Serienfeeling.

Sonderfolge – Kinderklinik-Psychiater Dr. Jan Oude-Aost

Dr. Jan Oude-Aost Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, spricht mit Aline und Sebastian über den Alltag in der Klinik: Wie kommen Kinder in die Psychiatrie? Wann wird fixiert? Wer entscheidet über die Unterbringung? Und warum es selten um „Wegsperren“ geht, sondern meist um Beziehung, Vertrauen und viel Geduld. Wir sprechen über Suizidalität bei Kindern, medikamentöse Behandlung, überlastete Systeme und fehlende Plätze – aber auch über Lösungen, Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe und darüber, warum Jan diesen Beruf trotzdem immer wieder wählen würde.

(Sollte jemand unmittelbare Hilfe beim Thema Suizid brauchen, sind hier Anlaufstellen zu finden. Es gilt: besser einmal zu oft, als einmal zu wenig da melden!)

16 – Karl: Zwischen Schlägen, Schweigen und der Sehnsucht nach Papa

In Folge 16 von Salziger Pudding nehmen Aline Strutz und Sebastian Bartoschek den Fall des kleinen Karl unter die Lupe. Der Dreieinhalbjährige wächst in einem hochkonflikthaften Elternhaus auf, geprägt von häuslicher Gewalt, Kommunikationsproblemen und juristischen Auseinandersetzungen ums Sorgerecht. Aline berichtet detailliert aus ihrer Arbeit als Verfahrensbeistand, während Sebastian die psychologischen und juristischen Hintergründe einordnet. Neben dem Fall geht es auch um Systemkritik: Von den Tücken des Verfahrensbeistands, über fehlende Dolmetscher, bis zu praxisnahen Überlegungen zur Rolle von Gutachten und Anti-Aggressionstrainings. Eine Folge mit Tiefgang, die zeigt, warum „das Kindeswohl“ oft viel komplizierter ist als gedacht.

15 – „Wenn Liebe nicht reicht – der Fall Samira und Dorian“

In dieser Folge sprechen Aline Strutz und Sebastian Bartoschek über einen besonders tragischen Fall: Eine alleinerziehende Mutter, Analphabetin mit massiven Sprachbarrieren, gerät an die Grenzen ihrer Erziehungsfähigkeit. Trotz spürbarer Liebe zu ihren Kindern scheitern Hilfen, Strukturen und Schutzmechanismen. Es geht um Gewalt gegen die Tochter, gefährliche Unfälle beim Sohn und die Frage, wann genug Hilfe einfach nicht mehr reicht. Dabei beleuchten Aline und Sebastian sowohl die psychologischen als auch juristischen Dimensionen – wie immer offen, menschlich und mit klaren Worten. Am Ende wird diskutiert: Was berührt mehr – Liebe ohne Kompetenz oder Kompetenz ohne Liebe?

14 – Emil zwischen den Fronten – Wenn Bindung mehr zählt als Biologie

In dieser Folge analysieren Aline Strutz und Sebastian Bartoschek den außergewöhnlichen Fall von Emil Sajons, einem Kind, das nach einer inoffiziellen „Leihmutterschaft“ aus Polen zu einem deutschen Ehepaar gelangte. Im Mittelpunkt stehen juristische Grauzonen zwischen biologischer Abstammung, rechtlicher Vaterschaft und der Frage, welche Bindung letztlich zählt. Zwischen anonymen Anzeigen, diplomatischem Druck aus dem polnischen Konsulat und einer fragwürdigen Gutmenschen-Rhetorik des Kindsvaters entfaltet sich ein hochkomplexes Verfahren. Der Fall zeigt, wie schnell psychologische und juristische Nebenkriegsschauplätze den Blick auf das Wesentliche verstellen können: das Kindeswohl.