20 – Der Fall Elina – Kontrolle, Gewalt, Loyalität

In dieser Folge von Salziger Pudding analysieren Sebastian (Psychologe und Sachverständiger) und Aline (Juristin) den Fall der kleinen Elina, deren Eltern aus dem Iran stammen. Nach schweren Vorwürfen – von psychischer Gewalt bis hin zur Vergewaltigung – steht das Gericht vor der Aufgabe, zu entscheiden, wo Elina leben soll.

Die Folge behandelt nicht nur die psychosoziale Dynamik zwischen den Eltern, sondern bietet auch einen tiefen Einblick in das Vorgehen bei familienpsychologischen Gutachten: Von Erstgesprächen über Interaktionsbeobachtungen bis hin zu juristischen Fragen rund um Wohnungsverweis und Aufenthaltsbestimmungsrecht.

Besonders eindrücklich: Wie Kinder mit Loyalitätskonflikten umgehen – und wie psychische Stabilität, Kontrollverhalten und elterliche Emotionalität unterschiedlich bewertet werden müssen.

Ein Fall, der nicht durch Skandal auffällt, sondern durch die Frage, wie viele kleine, nicht spektakuläre Details am Ende eine Empfehlung formen. Und was passiert, wenn sich Gutachten und Gerichte zwischen den Linien bewegen.

19 – Fall Samuel – Wenn Eltern scheitern und wieder aufstehen

In Teil 2 des Falls um Enrico, Samuel und Henry erzählen Sebastian und Aline, wie aus einem der schwerwiegendsten Einschnitte überhaupt – sexueller Missbrauch durch den Vater – ein schwieriger, aber auch hoffnungsvoller Prozess wurde. Die Mutter der Kinder bricht nach einem ersten starken Auftreten unter der Belastung zusammen. Es folgen Fremdunterbringung, Begutachtung, Rückführungsversuche und ein Ringen um Stabilität. Am Ende steht: ein Happy End – mit Einschränkungen. Und ein Ausblick, warum es oft nicht „nur reden“ ist, sondern konkretes Handeln braucht.

18 – Henry: Zwischen Schweigen, Verdacht und Verantwortung

In dieser Folge von Salziger Pudding sprechen Aline und Sebastian über einen erschütternden Fall von Kindeswohlgefährdung. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Fachkräfte in einem komplexen Familiensystem agieren, wenn sich Hinweise auf Missbrauch und psychische Belastung eines Kindes verdichten. Die Folge beleuchtet Widersprüche zwischen Gutachten, juristischen Einschätzungen und dem subjektiven Erleben der Betroffenen. Es geht um Schweigen, Schutz und die Frage, wem man glauben kann – und will. Dabei werfen Aline und Sebastian auch einen kritischen Blick auf systemische Dynamiken und institutionelle Herausforderungen im Kinderschutz.

17 – Lena: Kindeswohl trotz toxischer Ehe

In dieser Folge von Salziger Pudding wird es intensiv, persönlich und unbequem. Sebastian bringt den „Fall Lena“ mit – ein Fall, der exemplarisch zeigt, wie schwer die Entscheidung über das Aufenthaltsbestimmungsrecht eines Kindes sein kann, wenn persönliche Sympathien, moralische Bewertungen und psychologische Wirkprinzipien kollidieren.

Im Mittelpunkt steht die siebenjährige Lena, die zwischen ihrer psychisch belasteten, aber liebevollen Mutter und ihrem strukturierten, aber emotional abweisenden Vater aufwächst. Der Vater erscheint nach außen verlässlich, der Mutter traut man die Erziehung kaum noch zu – doch was, wenn genau diese psychische Belastung eine Folge jahrelanger Entwertung, Kontrolle und Gewalt war?

Aline und Sebastian diskutieren leidenschaftlich: Darf man ins Handy des Partners schauen? Wie viel Übergriff ist moralisch erlaubt? Was löst in uns Parteilichkeit aus – und was hat das in einem Gutachten zu suchen? Nebenher geht es um das Nestmodell, Priming, den Unterschied zwischen moralischer Wahrheit und juristischer Realität – und um die Frage, was wir tun, wenn das Leben uns mit den falschen Fragen konfrontiert.

Ein aufrüttelnder Einblick in psychologische Gutachtenpraxis, Familienrecht und emotionale Zwickmühlen – mit gewohnter Tiefe, Streitlust und einem Hauch Sat.1-Serienfeeling.

Sonderfolge – Kinderklinik-Psychiater Dr. Jan Oude-Aost

Dr. Jan Oude-Aost Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, spricht mit Aline und Sebastian über den Alltag in der Klinik: Wie kommen Kinder in die Psychiatrie? Wann wird fixiert? Wer entscheidet über die Unterbringung? Und warum es selten um „Wegsperren“ geht, sondern meist um Beziehung, Vertrauen und viel Geduld. Wir sprechen über Suizidalität bei Kindern, medikamentöse Behandlung, überlastete Systeme und fehlende Plätze – aber auch über Lösungen, Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe und darüber, warum Jan diesen Beruf trotzdem immer wieder wählen würde.

(Sollte jemand unmittelbare Hilfe beim Thema Suizid brauchen, sind hier Anlaufstellen zu finden. Es gilt: besser einmal zu oft, als einmal zu wenig da melden!)